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Riga, 1879 - Stuttgart, 1970
65 x 47 cm,R.
Blumenstillleben, verso "Porträtkopf", 1929. Öl auf Leinwand.
Hinweis zum Werkverzeichnis: www.ida-kerkovius.net Provenienz: Galerie Thomas, München. - Privatsammlung, Baden-Württemberg. Ausstellung: "IK", Kunstnernes Hus, Oslo 1966, Nr. 42. - "IK", Heidelberger Kunstverein, Heidelberg 1966, Nr. 26. - "Ida Kerkovius - 1979 - 1970 - Gesichter", Galerie der Stadt Stuttgart, Stuttgart 1979, Nr. 14. - "Ida Kerkovius", Der gemeinnützige Verein Erlangen, Erlangen 1973, Nr. 185. - "Bilder - Gouachen - Pastelle - Aquarelle - Zeichnungen", Galerie Thomas, München 1980/1981. Literatur: Kurt Leonhard, "Ida Kerkovius - Leben und Werk", Köln 1967 (Nr. 10, ganzseitig Abb. des Porträtkopfes). 1903 schloss sich die aus Riga stammende Ida Kerkovius für einige Monate in Dachau dem Kreis von Hoelzel an. 1908 kehrte sie zu Hoelzel, der zwischenzeitlich eine Professur an der Akademie in Stuttgart innehatte, als dessen Schülerin und Assistentin zurück. Der enge und vertraute Kontakt zu ihrem Lehrer und seinen Studenten wirkte beeinflussend auf ihre Malerei. Hoelzels Sinn für Farbe kam ihrer ausgeprägten Sensibilität für koloristische Werte entgegen und wirkte lange nach. Schon früh zeigte sich Kerkovius Begabung für den unmittelbaren Gebrauch der naiven Farben. Sie verzichtet auf Symbolismen und nutzt die Farbe nicht zur Mitteilung oder Stimmungserzeugung wie es bei den Expressionisten der Fall war. Sie fasste die Farben als reinen Wert auf, verwendete sie unbekümmert und unbefangen und nicht selten ohne Rücksicht auf die Komposition, die hinter dem dominierenden Anspruch der Farbe zurücktritt. Erst die Übersiedlung an das Weimarer Bauhaus 1920 lenkte die zur lyrischen Abstraktion tendierende Entwicklung von Kerkovius in andere Bahnen. Auch wenn sie in den Kursen bei Itten, Schlemmer und Kandinsky auf Bekanntes traf, entwickelte sie sich hier zur vollen Größe. Figuren und Gegenstände verlieren in Kerkovius' Bilder ihr Eigenleben, Menschen haben meist keine Gesichter, Tiere erkennt man an ihren Umrissen. Der eigentliche Gegenstand ihrer Malerei sind die kräftigen Farben, die sie am Bauhaus in ein konstruktives Bildgerüst einzubinden lernt. Die dreißiger Jahre brachten schließlich größere Freiheit im Malerischen. Erneut macht sich lyrische Empfänglichkeit bemerkbar. Niemals haben Kerkovius Bilder den Wunsch erkennen lassen, sich mitzuteilen. Sie sind Monologe, bildliche Vergegenwärtigungen melancholischer oder glücklicher Momente. Das Spätwerk wird schließlich durch stärker abstrahierte, wieder flächigere Formen, verbunden mit einer lebhaften Farbigkeit geprägt. Kontraste zwischen Rund- und Rechteckformen fungieren als Elemente der Raumspannung, doch nie als formales Problem. Das Sinnliche und Figürliche als Erinnerung und Gegenwart bleiben bestimmend für die Werke der Künstlerin. Obwohl Kerkovius immer unter Hoelzels Einfluss stand, hat sie doch ihr eigenes künstlerisches Profil entwickelt. Für Hoelzel stand die Theorie im Vordergrund, Kerkovius aber hat die Kompositionsprinzipien gelöster, freier und lebendiger umgesetzt. Ihre Bilder stellen eine ungetrübte Freude an fröhlichen Farbkombinationen dar, ihre Arbeiten sind leichtfüßig und munter.
Kerkovius, Ida: Flower still life, verso "Porträtkopf", 1929. Oil on canvas. - Provenance: Gallery Thomas, Munich. - Private collection, Baden-Württemberg.
Multi-Standort - siehe Losdetails
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