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Rottluff, 1884 - Berlin, 1976
54 x 40 cm,R.
Blumenstillleben, 1960er Jahre. Farbkreide und Tusche auf Papier. In Tusche unten rechts signiert sowie rückseitig in Farbstift bezeichnet "64/3".
Die Arbeit ist im Archiv der Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung dokumentiert. Wir danken Frau Christiane Remm, Schmidt-Rottluff Archiv, für die freundliche Unterstützung. Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg. - Privatsammlung, Baden, durch Erbschaft erhalten. Der 1884 geboren Maler, Grafiker und Plastiker Karl Schmidt-Rottluff gilt als einer der Klassiker der Moderne und als einer der wichtigsten Vertreter des Expressionismus. 1905 beginnt er an der Technischen Hochschule Dresden ein Architekturstudium. Im selben Jahr gründet er mit Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Erich Heckel die Künstlergruppe "Die Brücke". Später stieß Max Pechstein noch dazu. 1910 beteiligt Schmidt-Rottluff sich an der Ausstellung der Neuen Sezession in Berlin, 1912 an der 2. Ausstellung des "Blauen Reiters" in München und an der Sonderbund-Ausstellung in Köln. 1914, dem Jahr der Auflösung der "Brücke", wird er Mitglied der Freien Sezession in Berlin und hat dort seine erste Einzelausstellung. 1911 zieht der Maler von Dresden nach Berlin um. Zu dieser Zeit wendet er sich verstärkt formalen Problemen zu und entwickelt eine zunehmend reduzierte, geometrische Formensprache. Der Ausbruch des Krieges 1914 unterbricht diese Entwicklung. Als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes nimmt Schmidt-Rottluff seit 1927 an der letzten DKB-Jahresausstellung 1936 im Hamburger Kunstverein teil. 1937 werden seine Werke in den deutschen Museen als "Entartete Kunst" beschlagnahmt, einige von ihnen werden dann in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München gezeigt. Bei der Gemäldeverbrennung am 20. März 1939 im Hof der Berliner Hauptfeuerwache werden mehrere seiner Werke vernichtet. 1914 wird er aus dem Berufsverband ausgeschlossenen und erhält Malverbot. Sein Berliner Atelier wird bei einer Bombardierung der Stadt zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt Schmidt-Rottluff einen Lehrstuhl an der West-Berliner Hochschule der Bildenden Künste an. Sein Spätwerk schließt motivisch an die expressionistische Phase an, ist farbig jedoch differenzierter und weniger intensiv. Zu Beginn der 1960er Jahre muss Schmidt-Rottluff aus gesundheitlichen Gründen die Ölmalerei aufgeben, farbige Kreide und Tusche werden nun zum gestaltenden Element seiner Papierarbeiten. In dem "Blumenstillleben" aus den 1960er Jahren legt der Künstler das Hauptaugenmerk auf einen Strauß mit unterschiedlichen in Gelb, Orange und Blau gehaltenen Blumen. Unterstrichen wird die Farbigkeit des Straußes durch das frische Grün der Blätter und Stiele. Die Blumen werden durch eine braunschwarze Vase gehalten. Der Hintergrund des Bildes ist, abgesehen von einer sich in der oberen rechten Ecke befindenden Gardine, nicht näher zu bestimmen. Formen, die das Stillleben begleiten lösen sich abstrakt auf. Die Kraft der spontan aufgetragenen Farbe, akzentuiert durch den bewussten Einsatz der schwarzen Tusche und der bewussten Konzentration auf das Blumenstilleben, bestimmt die Komposition und lässt die expressionistischen Anfänge des Künstlers wieder aufleuchten.
Schmidt-Rottluff, Karl: Flower still life, 1960s. Crayon and ink on paper. Signed, reverse marked "64/3". - Provenance: Private collection, Baden-Württemberg. - Private collection, Baden, preserved by inheritance. The work is documented in the archive of the Karl and Emy Schmidt-Rottluff Foundation. We thank Mrs Christiane Remm, Schmidt-Rottluff Archive, for the friendly support.
Multi-Standort - siehe Losdetails
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