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Bez. Barjac à Rouen, Frankreich, um 1795
H. 36 cm
Patiniertes und feuervergoldetes Bronzegehäuse. Weisses Emaillezifferblatt mit römischen Ziffern und vergoldeten Zeigern. Pariser Werk mit 8 Tagen Laufdauer, Halbstundenschlag auf Glocke und Fadenaufhängung des Pendels. Rest. Erg.
Provenienz: Aus einer bedeutenden hessischen Sammlung. Eine fast identische Uhr, die nur in der Dekoration des Beistelltisches abweicht, ist abgebildet in: E. Niehüser, Die Französische Bronzeuhr, S. 223, Abb. 520. Die Figuren und Motive des Sujets der Liebesbotschaft werden bei dieser romantisch inspirierten Pendule effektvoll dargestellt. Auf der Oberfläche des patinierten Sockels treten die vergoldeten Elemente leuchtend und plastisch hervor: auf dem Fundament der Liebessymbolik, der Symbole des Gottes Merkur, dem Überbringer geheimer Botschaft und eiliger Nachricht, schickt ein Jüngling in antikisierendem Gewand dank der Hilfe des treuen Hundes seinen Brief an die junge Frau, die am Tisch sitzend, praktisch simultan die Nachricht erhält. Das antikische Sitzmöbel mit Akanthusranke und die Rezeption antiker Mythologie betten das intime Thema eines Liebespaares in das Gewand des beherrschenden Stils kurz vor der Jahrhundertwende. Nicht ohne Grund waren sowohl Themen der Antike, wie Amor und Psyche, aber auch zeitgenössische Literatur, wie der 1788 publizierte Roman "Paul & Virginie" von Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre Ausdruck für den Wunsch der Gesellschaft des ausgehenden 18. Jahrhunderts, romantische Gedanken auszuleben und die Frage nach Regeln und Konventionen zu diskutieren.
A Directoire ormolu pendule, inscribed Barjac à Rouen, France, c. 1795. White enamel dial. Parisian movement, 8-day-going, half hour strike on bell. Silk string suspended pendulum. Rest. Add.
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