Modell des Steinchörleins vom Pfarrhaus St. Sebald in Nürnberg
Nürnberg, Anfang 20. Jahrhundert
H. 41 cm
Maßstabsgetreue Wiedergabe des Chörleins aus bemaltem und gefasstem Holz, bemaltem Glas und Metall. Fünfseitiger Chor, in den Nieschen Releifszenen aus dem Marienleben: Verkündigung, Geburt Christi, Hl. Drei Könige, Tod Mariens und Marienkrönung. Die gotischen Fenster zeigen Szenen aus der Passion Christi. Leichte Altersschäden.
Die sogenannten Chörlein, früher "Chor" oder "Erkerlein" waren ein wichtiges Zierelement an den Fassaden von Nürnberger Bürgerhäusern in der Zeit des Mittelalters. Noch vor dem zweiten Weltkrieg betrug ihre Zahl rund 450, die meisten fielen dann den Bomenangriffen zum Opfer. Die frühen Chörlein aus dem 14. und 15. Jahrhundert dienten als Altarräume für kleine Hauskapellen und waren stets nach Osten ausgerichtet. Später dienten sie auch als "Studierstübchen" oder der Unterhaltung. Eines der berühmtesten Chörleins ist wohl das am Pfarrhaus von St. Sebald. Das Original aus erosionsanfälligem Burgsandstein stammt aus der Zeit um 1370 und steht heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. 1902 wurde es durch eine Kopie aus Muschelkalk ersetzt. Lit. Heinz Stafski, Die Bildwerke in Stein, Holz, Ton und Elfenbein bis um 1450, Kat. des GNM, Nürnberg 1965.

AN ELABORATE POLYCHROME WOOD MODEL OF CHOIR OF ST. SEBALD AT NUREMBERG, in German called "CHÖRLEIN". Early 20th century. Painted wood and painted glass, with a hinge copper lid at the back. Scenes of the Passion and of the Life of The Virgin. Minor traces of age. The original choir at the vicarage of St. Sebald was constructed in 1370 and was the choir of the private chapel of the priest. It was replaced by a replica in 1902, the orignal choir is stored and exposed in the Germanisches Nationalmuseum Nuremberg. These choirs were typical elements of the Nuremberg town houses. The early choirs of the 14th and 15th century were built for religeous reasons as part of house chapels and always construced eastwards. Later these bay window rooms were used for everyday purposes. Before World War II around 450 choirs were still present all over the city but most of them have been destroyed later from bombers.